Die Schöpfung: Am Anfang...
Veranstalter: heinkultur
Eine Geschichte von der Entstehung der Welt von Bart Moeyaert
Aus dem Flämischen von Miriam Pressler
Für ALLE ab 6 Jahren
Mit Volker Hein, Spiel und Katharina Hoffmann, Cello
Kritik
Kölnische Rundschau · 22.01.2019Wann zerplatzt die Geschichte in einer großen Pointe!
Horizont Theater bringt „Die Schöpfung: Am Anfang ...“ des flämischen Kinder- und Jugendbuchautors Bart Moeyaert auf die Bühne
Religion und Astrophysik sind sich in einem Punkt einig: Bevor das Leben entstand, regierte das Nichts. Aber wie muss man sich das vorstellen? „Du musst das Licht ausmachen und selbst nicht da sein, und dann sogar noch die Dunkelheit vergessen.“ So erklärt es der Mann mit dem schwarzen Hut und dem Kinderstühlchen und nutzt dabei die Worte des flämischen Autors Bart Moeyaert. Im Horizont Theater wird er von Volker Hein gespielt, der entfernt an Karl Valentin und sein winziges Fahrrad erinnert. Schlicht und bedächtig spricht er und versteht aber immer die Spannung so zu halten, dass wir meinen, im nächsten Moment zerplatze seine Geschichte in einer großen Pointe. Es ist ein Text, der Kinder elegant in das Denken philosophischer Begriffe einführt und auf Augenhöhe mit ihnen spricht. Volker Hein zelebriert die Haltung in „Die Schöpfung: Am Anfang ...“ mit seinem kleinen Stühlchen. Er arbeitet gekonnt mit Pausen, erzeugt Konzentration und dabei wird die Erzählung von der Erschaffung der Welt nie trocken. Auch deshalb nicht, weil die Cellistin Katharina Hoffmann mit ihrer Erscheinung und den Klängen ihres Instruments den Raum füllt. Sie spielt Joseph Haydns „Schöpfung“, und gemeinsam gelingt den beiden eine kleine, blitzblanke Produktion, die Ernst und Humor auf den Punkt bringt.
Ein perfekter Jahresbeginn für das Horizont Theater, das mit dieser Produktion in sein 30. Jahr geht.
Thomas Linden